Die Parabel vom Resonanzschädel und dem runden Feld
Er sieht die Welt mit fremden
wie mit eigenen Augen:
Normalität ist niederträchtig,
damit sie eingeordnet werden kann.
Aus purer Bequemlichkeit! Weiterlesen …
Unregelmäßige Ansagen in Wort, Schrift und Bild
Er sieht die Welt mit fremden
wie mit eigenen Augen:
Normalität ist niederträchtig,
damit sie eingeordnet werden kann.
Aus purer Bequemlichkeit! Weiterlesen …
Danksagung an alle und mich Ach an solchem lauen Sommerabend, wenn ich mir nicht böse bin, Fällt mir, was ich hätte anders machen wollen, gut gelaunt, fast heiter ein. Und auf einmal, wie sonst selten, lächle ich, kann mir verzeih’ n. Schön ist auch, dass ich noch wünsche, frei zu lachen, wie vorzeiten. Oft noch werden, ich bin sicher, katzewohlig Weiterlesen …
Für Groucho Marx Nackt husche ich durch die Wohnung. Es ist heiß. Die Hoffnung erigiert, Neue Wege zeichnen sich ab. Möglichkeiten. Nur eine davon aus ihrem Konjunktiv befreien. Nur eine davon in das nahe Futur retten. Nur eine davon! Dass ich das noch erleben darf, bitteschön!
Für Don Alphonso und Herold Binsack In seinem Innern beim Versuch einer Reperatur Endeckte ich den defekten Absperrziylinder. Da ich annahm, die Dichtung sei ersetzbar, Entferne ich das schmutzige grüne Ding, Begann sein Messingblech zu schruppen – Eine Meereslandschaft war hinein graviert. Grundelnde Fische und Krebsgetier unter grüner Patina. Unbeschreiblich war mein Glück vor diesem Handwerk. Fast hundert Jahre lang Weiterlesen …
Ich höre im Radio, Irving sagt, er schreibe den letzten Satz zuerst, weil er sonst kein Ziel hätte und sich verwirren würde. Das ist eine Methode, auch wenn ich sie nicht glaube. Aber welchen Grund hätte der Mann uns etwas anderes von seiner Arbeitsweise zu überliefern, als das, von dem er glaubt, es gereiche seinem Bild zum Besten. Der Entwurf, Weiterlesen …
für Adré Shepherd Deine Vorgesetzten sagten zu Dir: Da ist ein Krieg, weit weg von zuhaus. Manches ist kalkulierbar, anderes nicht, Das liegt so in der Natur des Krieges. Du siehst ja selbst, was vor sich geht: Jetzt bist Du dort mitten im Horror, Denkst Du immer noch, das ist eben so, Weil man Dir erzählt, das müsse so sein? Weiterlesen …
für Island Klare über uns gibt Sterne frei wie nach Krieg und im Gebirge. Es übergab sich unsere gute Erde, spie im Norden Glut und Asche. Ach, nur kurz vom Tand befreit ein erlaucht’rer Himmel möchte unsern Übermut erschüttern? Schwärmt wie Vögel, die wir niemals werden, bübische Gedanken!
für Werner Es wiegt mich bodenlose Schwermut nach unfassbarem Grund. Grad zwing’ ich das Ruder, zu wenden mein Segel. Das nur der Sturmwind dort oben im Dunkel, mein Schiff nicht zum Abgrund lenke. Vor dem, du tröstendes Erbarmen, zermalme die strauchelnde Nuss ein klingelndes Eisgebirge. Da frostklirrend ich lebte in kochendem Leibe! Mein heißer Atem, lebendiger Nebel, aus tieferer als Weiterlesen …
für den Herrn Asel oder etwa alles design? eine manisch depressive Jagdgesellschaft- oder auf den trümmern trümmer auftürmen und sich abgefunden haben. weil, ob alter oder neuer bau macht keinen unterschied- wird alles landschaft. ist die real existierende nofuturgesellschaft nicht abgelöst durch neuestes individuelles selbstbewußtsein, sondern einzeln unter turmgeläute im krach alter hoffnungen inflationär besinnlich— verstummt? der absolute kassenschlager. immer Weiterlesen …
Ich will mir am Südhang ein Beet mit Bohnen anlegen. Ich weiß, das Unkraut kommt schnell zwischen die Saat. Trotzdem gehe ich morgen hin und grabe den ganzen Tag. Sobald der Mond scheint, kehre ich in die Strohhütte zurück. Ich habe nicht gegraben, um mir Besitz zu verschaffen, Den ich nicht unabdingbar zum täglichen Leben brauche. Die Schippe über der Weiterlesen …
für Regina I. Im Frühling trag‘ ich das graue Ausgehjackett. Überall sprießt es. II. Stadt wie verwandelt bist du im März, im späten, kältevergessen. III. Auf dem Wochenmarkt jungen Spargel bietet feil ein altes Gesicht. IV. Gesenkten Hauptes reißt der betagte Lehrer Zettel vom Kasten.
für Clemens Der Winter, der neuerlich wieder grimmig gewesen Und lang, sehr lang, bis in den März hinein dauerte, Hat meinem kleinen bescheidenen Stachelbeerstrauch, Von dem ich im letzten Herbst vier Früchte erntete, Trotz all seiner rauhen Fröste nichts anhaben können. Mich haben der Winter und ähnliche Dinge Verhöhnt und beträchtlich zu Boden gebracht. Da hab‘ ich auf das nicht Weiterlesen …
für Jandl (obwohl das Blödsinn ist) Da bemüht sich jemand, wer auch immer er sei. Niemals ist er identisch mit einem anderen jemand, der sich ebenfalls bemüht – man will seine Entscheidungen auf ein verlässliches Prinzip bauen. Man trifft eine Entscheidung „a priori“ und baut danach sein System. Es hat mehrere oder gar keine Berührungspunkte. Mit anderen. Aber man setzt Weiterlesen …
für Simone und Voltaire Bedlam Törichte Ersinnen Ketten Für Toren Ein Irrenhaus Die Welt Wer ist töricht? Der Anspruch auf Glück postuliert? Der meint, erst muss ich glücklich werden? Der „Fressen und Gefressenwerden“ Zu den Gestaltungsprinzipien zählt? Der abzumildern gedenkt, Durch Verfassung und Gesetze? Durch Religion? Der Nimmersatt, der ängstlich frisst, Damit er nicht gefressen werde? Wer ist töricht? Der Weiterlesen …
Ja, natürlich werden wir weiter exportieren, bis wir Europa an die Wand gedrückt haben,
dass es kracht, Ehrensache! Wenn wir’s nicht tun, machen’s womöglich hellenische Ziegenhirten! Weiterlesen …
Gebet des Urenkels Rigido Mieserverliererbitsch Mackerwesterwilli Demütigt mich, demütigt mich, los, strenger! Ich sage euch dann auch geeh-her-her-ne die Prawda [Правда], Euch Haydnpack. Schlagt mich, schlagt mich noch doller! Ich möcht‘ gern der Ordoliberame-messias, Euer neoliberaler Eiapopaia-Heiland sein. Kreuziget mich, kreuzigt mich, schneller, ach schneller! Ich bin doch kein Müllermannwilli, ehrlisch, echt. Demütigt, schlagt, kreuzigt doch wählt mich mä-hä-hä-här… Ich Weiterlesen …
Für Ralph Dahinten irgendwo liegt die Stadt In künstliches Licht getaucht, schnaufend. Tausende und abertausende ungelebte Träume Schneiden ihre schlechte Luft entzwei. Und das Geräusch, das die Betriebsamen nähren, Verhallt nicht bei Tag, nicht bei Nacht. Ein Lichtermeer, eine Flut von Geräuschen – Die Stadt frisst sie wie der Varan. Schon lebloses Fleisch zuckt im Takt Um ein Ziel mit Weiterlesen …
für Annnabel (1951 – 1997) In all den Nächten, als wir maßlos unserer Körper Kräfte zehrten, In jeder Nacht, wann wachend wir uns nach Erklärung sehnten – Noch auf den bunten Pfaden, die vorbei am Leben führten, In all den Jahren, die wir uns zu eng gedrängt – Erhaben scheinbar über alle Zweifel, die wir am Sinn des Spiels gehegt, Weiterlesen …