In The City

Für Ralph

Dahinten irgendwo liegt die Stadt
In künstliches Licht getaucht, schnaufend.
Tausende und abertausende ungelebte Träume
Schneiden ihre schlechte Luft entzwei.
Und das Geräusch, das die Betriebsamen nähren,
Verhallt nicht bei Tag, nicht bei Nacht.

Ein Lichtermeer, eine Flut von Geräuschen –
Die Stadt frisst sie wie der Varan.
Schon lebloses Fleisch zuckt im Takt
Um ein Ziel mit der U-Bahn zu erreichen.
Noch schneidet ihr Mine zum Spiel.

Noch lauft ihr, um nicht zu spät zu kommen.
Jetzt bringt ihr die Gedanken in Fahrt –
Nach wie vor immer im Kreise.
Ihr lauft den Dauerlauf.

Und reicht euch erst die Hände,
Wenn einer von euch gewonnen hat –
Ihr sagt: ab und zu war auch Idylle.
Irgendwo lauert der Tod und reibt,
Vor er loszieht, im Dunste die Sense
Blank – ungerührt wie eh und je.

Nein, es müssen Pfähle hier eingerammt
In diesen maßlosen Himmel sein,
Da er vermessen werden kann.

Marterpfähle einer heiligen Inquisition
Der Moral aller Einzelnen und –
Der Peiniger, dergestalt sie
Den Himmel auf Erden vertreten,
Soll’n sie Märthyrer sein nur für sich selbst.

Ein Choral verhalt gegen den Sturm
Der Entrüstung – schon wieder:
Ein Schmalspurmessias.
Aus der Wirtschaftselite.
Und Opfer veranstalten Modenschauen.

Und Macher stilisieren die Tat –
In der Talkshow wird der gesponsorte
Schreibtischtäter noch populär.

Die Kaufleute bringen die Welt noch ins Wanken,
Denn ihr Schlachtvieh rennt wieder nicht weg.
Ja, und ab und zu war da auch Idylle.