Ich bin fromm

Ich weiß nicht, zu wem ich bete.
Ich weiß, es hat keinen aussprechbaren Namen.

Das ist nicht nur, dass man das nicht aussprechen darf, ohne Schaden zu nehmen,
Das ist, weil es nicht nötig ist.

Ich weiß, dass nicht klar ist, ob es alles, jemand oder niemand oder nichts ist.
Aber kein Gegenstand, mit dem zu rechnen wäre…

Mein Instinkt sagt mir, dass es keinen Namen will oder alle-
Man könnte sagen, soviel ist fast sicher.

Da ich töricht wäre, nicht zu riechen, dass die zweite Hälfte meines Lebens begonnen hat.
Weil ich immer (schon als Kind) im Hinblick aufs Ende kalkuliert, und dennoch nicht an Endlichkeit geglaubt habe.
Oft, zu oft von Sorge und mehr noch Empörung , ja Wut behindert –
Obwohl ich kürzlich noch in friedlichen Zeiten lebte.

In meiner Gegend.

Aber weil ich sah, wie dies Sterben vollzogen werden soll,
Wenn es nach denen ginge.
In dieser behüteten Welt.
Zu meiner Zeit.

In meiner Gesellschaft der Heuchler und Herzlosen.
Wie eh und je unwidersprochen von den Weisen des Tages…

Nun: Dann ist das bisschen Gewissheit schon begründet als Marxist.