Im menschlichen Sinn kann es keine natürliche Ordnung geben, denn der Mernsch kann seine Ordnung entwerfen und verwerfen und entwerfen usw, usf .
Sich argumentativ auf eine Ordnung zu berufen, die von der Natur vorgegeben sei, bedeutet, den Gestaltungsspielraum, der sich aus diesem Vorteil ergibt, einer phantasmatischen a priori Realität unterzuordnen, anstatt die Realität mit den Mitteln der Vernunft zu gestalten.
Warum Gestaltungsspielraum? Weil die Ordnung, die sich der Vernunft begabte Mensch gibt, ihre Grenzen in der materiellen Welt finden wird.
Was bedeutet das konkret? Die Vernunft gebietet den Erhalt der materiellen Welt in dem ihr jeweils eigenen Gefüge, das die Naturinterna und deren wechselnde Interaktion im Gleichgewicht halten hilft.
Die in allem wirkungsmächtigsten Interaktionen sind dabei Naturgesetze und die Gestaltungsabsicht, die beide zugleich auf die menschliche Ordnung verweisen.
Um zu verdeutlichen, welch erhebliche Gestaltungsmacht auf ein Ziel hin sich aus Gestaltungsabsicht erst ergibt, falls sie das Gleichgewicht der Interaktionen als Gestaltungsprinzip anerkennt, sei auf die uralte Herangehensweise der Naturbeobachtung verwiesen, die im Zeitalter der Algorithmen technische Schlussfolgerungen zulässt und gleichzeitig über sie hinausweisende wissenschftlichen Fragen aufwirft, auf die der Algorithmus nicht kommen konnte, weil seine Tragweite vorformatiert war. Stichwort Bionik.
Wenngleich ein Rechenergebnis durch das zielgerichtete Experiment in der Realität verifizerbar ist, gelangen die produzierten Fragestellungen nicht über das notwendig zu begrenzende Experiment hinaus. Und dennoch fliegt das Flugzeug mit der der beobachteten Natur geschuldeten unebener Tragfläche schneller.
Also ist eine weitere Vorgehensweise angebracht, um darüber hinaus gehende Fragestellungen zu produzieren – eben die absichtslose Beobachtung der Natur, also der Naturinterna und ihrer Interaktionen im Gleichgewicht.
Die Kombination beider fragenden Vorgehensweisen nenne ich hier mal keck materialistische Mimese.
Der gegenwärtig vorherrschenden ökonomisch/politischen Gestaltungsmacht fehlt es nicht an in der Realität erprobten Algorithmen wohl aber an der absichtslosen Beobachtung der durch sie erzeugten Realität.
Es ist nicht die vordringliche Frage, ob und in welchem Fall sich die ökonomische der politischen Gestaltungsmacht unterzuordnen habe oder umgekehrt. Die Frage sollte lauten, ob der durch die neoliberale Ökonomie und ihre politischen Verfechter gegenwärtig ausgeschöpfte Gestaltungsspielraum das Gleichgewicht der Interaktionen gewährleisten kann.
Die Vorgehensweise der materialistischen Mimese, die ich andeutete, führt zu dem Ergebnis, er kann es mitnichten.
Die neoliberale Ökonomie und ihre politischen Verfechter produzieren fortwährend (oft genug) auf nicht verifizierbaren Annnahmen und offensichtlich falschen Beispielen fußende Rechenergebnisse, die dann politisch an die ökonomische Realtiät und die höhnisch weiter postulierte Gestaltungsmacht angepasst werden müssen, damit das Gebäude der neoliberalen Theorie nicht augenblicklich einstürzt. Zudem wird jede anders lautende Fragestellung negiert, die über dieses in dieser phantasmatischen a priori Realität erprobte Experiment hinaus weisen würde.
Unter den gegebenen Voraussetzungen bleibt der neoliberalen Ökonomie, ihren Vor- und Nachbetern trotz ansich guter Ausgangsposition denn nur noch Gestaltungsohnmacht.