Deutsche Mütter: Was habt ihr gelernt
aus dem letzten, dem vorletzten Krieg?
An Deiner modernen Supermarktkasse
plauderst Du freundlich, eifrig kassierend
mit einem Ehepaar, in Deinem Alter wohl.
An ihrem Einkauf, sieht man:
Sie sind sicher reicher als Du –
Auf dem Band die Trüffelbutter.
Wie auf dem Markt entsteht da ein Tratsch.
So ungefähr von Mutter zu Mutter.
Sie nennen sie faul und bequem, Söhne!
Männer, die sie geboren haben.
Reiche deutsche Frau, kleine deutsche Angestellte,
Ihr scheint Euch so einig in Euren Sorgen zu sein,
vertraulich miteinander, so ganz unterschiedslos.
„Bald ist Schluss mit Hotel Mama!“, sagt die eine –
„Und meiner, der geht nächstes Jahr zum Bund“,
freut sich die andere: „Lernt er Zucht und Ordnung!
Da wird ihm keiner mehr was hinterher räumen!“
Und wisssend lächelt eine fremde Frau zurück.
Stimmt scheinbar zu, nickt einer Mutter entgegen.
Doch es betrifft sie nicht und auch Ihr Gatte schweigt.
Ich hätte nicht länger schweigen sollen!
Der Nachwuchs, hätte ich sagen wollen,
ob Bub ob Mädchen, Sie lernen dort töten.
Darauf läuft es hinaus im Soldatenberuf.
Wie Eure Großväter kommt Eurer Kind
aus dem sinnlosen Krieg vielleicht bald
im Zinksarg oder mit zerfetztem Gliedern,
am Grauen irre georden, zu Euch zurück.
Das ist der Preis für Zucht und die Ordnung
Der kleinen Kassiererin, der ist nicht zu hoch?
Sie freilich, wird’s nicht bezahlen müssen.
Helft Eurem Sohn ins Leben, nicht in den Tod!
Deutsche Mütter! Was habt ihr gelernt
aus dem letzten, dem vorletzten Krieg?