In bezug auf den Terror aus der Mitte der kapitalistischen Gesellschaften, in denen wir leben, muß die Frage nicht lauten: Welches »kranke Gehirn« (wie es der demokratische Gouverneur von Colorado John Hickenlooper formulierte) brütet solche unverständlichen Taten aus, sondern warum kommt es in einer Gesellschaft, in der eine von radikalen Neoliberalen euphorisch beklatschte sozialdarwinistische Konkurrenz herrscht und eine ganze Generation, deren »Glückssucht« einzig und allein darin besteht, die Sicherheit und den Lebensstandard, den sie von ihren Eltern gewohnt sind, zu halten, der Krise geopfert wird, warum kommt es in einer solchen Gesellschaft nicht zu noch viel, viel mehr solcher barbarischen Akte?
Ingar Solty, in dem JW-Artikel Töten als Leistung. Der Autor ist Doktorand am Fachbereich Politikwissenschaft der York University in Toronto und Redakteur der Zeitschrift "Das Argument". In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit der politischen Ökonomie des Rechtspopulismus in den USA.