Desertiere!

für Adré Shepherd Deine Vorgesetzten sagten zu Dir: Da ist ein Krieg, weit weg von zuhaus. Manches ist kalkulierbar, anderes nicht, Das liegt so in der Natur des Krieges. Du siehst ja selbst, was vor sich geht: Jetzt bist Du dort mitten im Horror, Denkst Du immer noch, das ist eben so, Weil man Dir erzählt, das müsse so sein? weiterlesen…

Matrosen singen es zur Stund’

für Werner Es wiegt mich bodenlose Schwermut nach unfassbarem Grund. Grad zwing’ ich das Ruder, zu wenden mein Segel. Das nur der Sturmwind dort oben im Dunkel, mein Schiff nicht zum Abgrund lenke. Vor dem, du tröstendes Erbarmen, zermalme die strauchelnde Nuss ein klingelndes Eisgebirge. Da frostklirrend ich lebte in kochendem Leibe! Mein heißer Atem, lebendiger Nebel, aus tieferer als weiterlesen…

Verwienern wie Peter Alexander

für den Herrn Asel oder etwa alles design? eine manisch depressive Jagdgesellschaft- oder auf den trümmern trümmer auftürmen und sich abgefunden haben. weil, ob alter oder neuer bau macht keinen unterschied- wird alles landschaft. ist die real existierende nofuturgesellschaft nicht abgelöst durch neuestes individuelles selbstbewußtsein, sondern einzeln unter turmgeläute im krach alter hoffnungen inflationär besinnlich— verstummt? der absolute kassenschlager. immer weiterlesen…

Nur ein Bohnenbeet, sonst kracht’s

Ich will mir am Südhang ein Beet mit Bohnen anlegen. Ich weiß, das Unkraut kommt schnell zwischen die Saat. Trotzdem gehe ich morgen hin und grabe den ganzen Tag. Sobald der Mond scheint, kehre ich in die Strohhütte zurück. Ich habe nicht gegraben, um mir Besitz zu verschaffen, Den ich nicht unabdingbar zum täglichen Leben brauche. Die Schippe über der weiterlesen…

Meine Stachelbeere

für Clemens Der Winter, der neuerlich wieder grimmig gewesen Und lang, sehr lang, bis in den März hinein dauerte, Hat meinem kleinen bescheidenen Stachelbeerstrauch, Von dem ich im letzten Herbst vier Früchte erntete, Trotz all seiner rauhen Fröste nichts anhaben können. Mich haben der Winter und ähnliche Dinge Verhöhnt und beträchtlich zu Boden gebracht. Da hab‘ ich auf das nicht weiterlesen…

Graumanns Kellererinnerungen

Ich werde die Nacht abwarten, wenn alles schläft und Abermillionen Geschichten durch die Luft geistern. Krähenträume, Maßlosigkeiten, enorme Korrekturen schwerwiegender unbedeutender Lebensläufe, die wahren Leben und die Leben der Toten, die noch in den Köpfen funken und ihr Recht wollen. Der Schlaf gibt allen Recht. Und die Träume verschaffen sich Einlass, als würde die Operndiva in einem erstklassigen aber überfüllten Restaurant um einen Platz bitten, an dem man sie ungestört ihre Malzeit einnehmen lässt. Man würde sie in der Mitte des Raumes platzieren und einen Paravent um sie herum aufbauen. Damit die zudringliche Masse sich die Speisenfolge der Diva nicht zusammenreimen kann, würde alles, was aufzutragen ist, in verschiedengroßen zierlich schwarz lackierten japanischen Schachteln transportiert. weiterlesen…

Graumanns Tagebucheintrag März 1999

Vor Beginn des Nato-Krieges – Im Westen nichts Neues Das junge Jahr aber wird nicht gut anfangen. Stündlich warte ich darauf, dass ich die Meldung vom Beginn des Krieges vorlesen muss. Einem Krieg, der mittelfristig noch mehr Krieg, Leid, Terror und Tod zur Folge haben wird, als wir wider alle eigene Erfahrung nicht klug gewordenen Deutschen, uns das jetzt überhaupt weiterlesen…

Der Sendermann

Ein Text für die Berliner Band Populäre Mechanik Monochrom und Volksfoto aber nicht x nicht x tausendmal sondern oh oh ohriginale Kunst T T T T (Kaufhausansage) 72, 75 bitte. Wir werden mit Sendern gefoltert BND und CIA sind dabei. Komplett aus der Welt – aus eurer vielleicht! (Chor gesungen) Es ist peinlich, es ist peinlich, peinlich peinlich, ein Verrückter! weiterlesen…