Die Legende vom Unglauben – Folge VI

Sämtliche noch verbliebenen nahrungsautarken Habitate mittlerer Größe, von den viel mächtigeren einst als Gemüsekolonien geschmäht, wurden innerhalb von 40 Jahren geplündert oder von Gletschermassen zerstört. Reelle Chancen diesem Wahnsinn zu entkommen hatten nur die in den großen süd- und zentraleuropäischen Wüsten gelegenen, schwer erreichbaren Kleinsthabitate, die vergessen worden waren, weil sie, einer schwer nachvollziehbaren inneren Regung folgend, im Laufe von 150 Jahren jeglichen Datenverkehr zu Großhabitaten eingestellt hatten. Weiterlesen …

Die Legende vom Unglauben – Folge V

Die Erinnerung an eine Landschaft Karl der Graue betrat nach so langer Zeit wieder Terrain, dem er entflohen war. Er suchte nach Zeichen seiner Vergangenheit und fand sie. Eine Schaukel baumelte im Hof des Elternhauses von dem mächtigen Ast einer Platane. Ein alter Pflaumenbaum, hinter dem Hühnerstall trug schon kaum gebläute kleine Früchte. Sein Großonkel mochte ihn gepflanzt haben, denn Weiterlesen …

Was ist das ES?

Nach der heutigen Lektüre des Gedankenaustauschs bei weissgarnix unter der Überschrift:  ‚Das Kapitalverbrechen der nächsten Gesellschaft‘ A Es ist bemerkenswert: B Es riecht nach Katastrophe. C Es riecht nach Aufstand. D Es riecht nach Auflösung. E Es riecht nach Unordnung. F Es riecht nach (Un)Beherrschbarkeit. G Es sind nicht nur Propheten. H Es sind nicht nur Eiferer. I Es sind Weiterlesen …

Die Legende vom Unglauben – Folge IV

Renate erzählt – Das Ryukyu-Kaninchen <<Karl war a zierlicher Junge.>> Auf dem Land, wo es nach dem Weltkrieg weniger Hunger gab als in der Stadt, hielt man den 12jähigen daher für unterernährt, erzählte mir Renate, meine Patientin mit dem Leberfleck unter dem linken Auge, während sie den Korb mit den Eiern auf meinem Schreibtisch abstellte. <<Se wissen doch Karl, der Weiterlesen …

Die Legende vom Unglauben – Folge III

Das Paradies unter der Polymerglocke – urgent request Werter Herr, ich schreibe Ihnen heute wieder in der Hoffnung, dass Sie es ermöglichen können, mir das bewusste Ersatzteil für meinen Terraformingreaktor zu beschaffen. Ich weiß, dass nur Sie dazu imstande sein werden, denn Sie interessieren sich ja, wie ich unserer bisherigen Korrespondenz entnehme, von jeher für die altertümliche Technik, mit der Weiterlesen …

Die Legende vom Unglauben – Folge II

Religion, die nicht weiter auffällig wirkt, war bei uns ein Segen für den Mann, der zweifelt. Die kluge Elisabeth hatte es so eingerichtet, dass nicht einmal ihr eigener Sohn dem letzten Willen ihres Ehemannes im Wege stehen konnte. Dermaßen im Diesseits abgesichert, reichte das Seelenheil ihres verstorbenen Gatten, eines zum Glauben konvertierten Antitheisten, über ihre eigene Seligkeit hinaus ins Leben. Weiterlesen …

Stellungnahme zu Unfätigkeiten

Hier noch mal mein endgültiges Statement für alle Besserwisser, die mich seit Tagen wegen meiner Einlassungen zum Thema Medien und Mainstream und Zustand der Demokratie belästigen, abgesehen davon, dass auf dieser Seite das Kommentieren nicht mehr vorgesehen ist, wie sie bemerkt haben werden, hätte ich Ihre teils beleidigenden teils dümmlichen Kommentare niemals freigeschaltet. Nehmen Sie dies also für meine Reaktion Weiterlesen …

Wolferls politisch nahezu korrekte kalte Gurkensuppe

Zutaten: 6 frische kleine pommersche Einlegegurken 1/4 l Buttermilch (besser Kefir) 2 mittelgroßer Büffelmozzarella 2 Messerspitzen Guru – Garam Masala (gem) 1 Messerspitze Kreuzkümmel (gem) 1 Messerpitze Otto (gem) 3/4 Teelöffel atlantisches Allianz – Meersalz 1 Esslöffel Kürbiskernöl (bedauerlicherweise kommt das beste aus der Steiermark) Zubereitung: Gurken schälen (von der Blüte zum Stiel gegen mögliche Verbitterung), Gurken stadtplanend entkernen. 5 Weiterlesen …

Der Glaube an die Machbarkeit der Moral aus Kinderbüchern

Der Sozialschmarotzer Frederick ist Mäuserich. Und während das übrige Mäusevolk Tag und Nacht Vorräte für den Winter sammelt, macht er sich rar mit der Ausrede er sammle doch auch, Sonnenstrahlen, Farben und Wörter nämlich. Der Winter kommt, die Vorräte sind alle, die Mäuse verzweifelt. Fredrick räuspert sich verlegen, steigt auf einen Stein und erzählt den Mäuschen von den Farben und Weiterlesen …

Graumanns dringlichstes Vorhaben zur Zeit

Für Jürgen Rico, einen hübschen dürren jungen Mann, der seine Lehre als Bauschlosser gerade beendet hatte, lernte Graumann 1984 in einer Münchner Disco kennen. 1992, als er schon wieder in Berlin lebte und nach München fuhr, um einigen alten Freunden seine Aufwartung zu machen, begegnete Rico ihm in einem Café an der Freiheit. Er war stattlich geworden, kam auf Graumann Weiterlesen …

Die Ovationsbeihilfe – Folge IV

Eine Kriminalkurzgeschichte in vier Folgen Folge IV und Schluss – La forza del destino “Du bist in einem Hotelzimmer, ma chérie, war die Nacht schön?” – “Heiß war sie, sehr heiß und unklimatisiert. Du kannst dir ruhig ein bisschen was ausmalen, ich bin viel zu monogam. Leider nicht wegen dir, sondern weil ich zu so gar nichts mehr komme, Genosse Weiterlesen …

Der heilige Fritz

Für  Fritz Teufel Fritz, zu Deinem Angedenken Hör‘ ich den Qualtinger, der den Villon Verkörpert – verkörpert. Und mit Dutschke denke ich: Fritz, Du alter Eulenspiegel, Der Kampf geht weiter. Gerade da, wo Du jetzt bist. Und gerade noch rechtzeitg Konnte der Kurier offenbar, Elisabeth von Thüringen gleich, Im Himmel für den Dtschn Tannhäuser, Gegen den tumben Dtschlnd-Jubel Heut‘ eine Weiterlesen …

Die Ovationsbeihilfe – Folge III

Eine Kriminalkurzgeschichte in vier Folgen Folge III – Risotto Bitter Mandel Am dritten Tag nach dem spektakulären Selbstmord des Wachmannes auf dem Dachboden des Jobcenters, war das Wetter plötzlich umgeschlagen. Bei 24 Grad im Schatten füllten sich die Charlottenburger und die Wilmersdorfer Straßencafés. In den Biergärten wurden die Wolldecken weggeräumt und Vorkehrungen getroffen, statt der Heizpilze die Großbildschirme so zu Weiterlesen …

Nach dem Genuss einer Krebsfleischsuppe

Danksagung an alle und mich Ach an solchem lauen Sommerabend, wenn ich mir nicht böse bin, Fällt mir, was ich hätte anders machen wollen, gut gelaunt, fast heiter ein. Und auf einmal, wie sonst selten, lächle ich, kann mir verzeih’ n. Schön ist auch, dass ich noch wünsche, frei zu lachen, wie vorzeiten. Oft noch werden, ich bin sicher, katzewohlig Weiterlesen …

Nackter Schaffensdrang

Für Groucho Marx Nackt  husche ich durch die Wohnung. Es ist heiß. Die Hoffnung erigiert, Neue Wege zeichnen sich ab. Möglichkeiten. Nur eine davon aus ihrem Konjunktiv befreien. Nur eine davon in das nahe Futur retten. Nur eine davon! Dass ich das  noch erleben darf, bitteschön!

Die Ovationsbeihilfe – Folge II

Die Untersuchung der Projektile von der Jobcenter-Schießerei ergab keine Übereinstimmung mit irgend einer bekannten Waffe aus der Kartei. Die Spurensuche sammelte fleißig, doch nichts davon war irgendwie zuzuordenen. Manchmal macht sich die Sammelwut viel später bezahlt, aber in diesem Fall schien es wirklich aussichtslos. Publikumsverkehr gab es im 12. Stockwerk des Jobcenters im Gegensatz zu den Etagen darunte kaum. Manchmal verirrte sich hierher wohl eine Fahrradkurierin oder ein Journalist, der eingeladen war, eine weitere Erfolgsmeldung zu der Story „Fördern und Fordern“ in Empfang zu nehmen. Der Nonkonformist Berhard Herrka, der freiwillig im Jobcenter übernachtet hatte, um dem mysteriösen Mord an seinem zweifelhaften Bekannten Werner nachzugehen, ist nach kurzer Zeit wieder auf freiem Fuß. Er ärgert sich, dass er letzlich nur durch sein eigenes Zutun überhaupt in die Fänge der Justiz geraten ist. Weiterlesen …

Die Ovationsbeihilfe I

Eine Kriminalkurzgeschichte in vier Folgen Folge I – Vier Stricke und ein fassadenkletternder Bulle Bernhard Herrka entsprach keiner gesellschaftlichen Norm. Er war aus dem vorigen Jahrhundert und bemühte sich, in diesem, so gut es ging, zu überleben. An einem ungewöhnlich kalten Junimorgen läutete das alte schwarze Bakelittelefon. Herrka war gerade dabei, die Reste seines Haupthaars zu shampoonieren. In seiner Jugend Weiterlesen …

Westberlin

Achtung: Diese Geschichte ist möglicherweise zu sentimental für Ihren Geschmack! Mein Freund Abrahamowsky ist, soweit ich das beurteilen kann, ein echtes Genie. Wahrscheinlich ist er sogar noch etwas genialer. Denn im Gegensatz zu Wittgenstein, baut er seine Sätze so klug, daß sich niemand genötigt fühlt sie mitzuschreiben. Und ganz anders, als der wirklich geniale John Gould, macht er sich keine Weiterlesen …

Über kein Tor kann ich jubeln

Ich schaue auf die Folgen jener ungebrochenen Sichtweise, dank der durch Herrschafts- und Überlegenheitsideologie anhaltend gerechtfertigten Verbrechen der Kolonisierung Afrikas, damals wie heute, gerade eben auch unserer Entscheidungsträger und unserer s.g. Meinungsmacher. Das sitzt so tief; es ist grauenvoll. Diese tief verwurzelte inhumane Kultur zeitigt allerdings nicht nur gedanklich, sondern ganz handfest jene Wirkungen, die es Afrika nach wie vor Weiterlesen …