Unglaublicher Stumpfsinn

Ha, ha – uns ist das Lachen im Hals steckengeblieben! Bei solchen Sätzen wie in der tristen Rubrik  „100 Sekunden Leben“ im InfoRadio vom rbb: „Und einen sauberen Ton kriegt man auch auf Anhieb raus. Das ist doch nicht afrikanisch.“ Der Thomas Hollmann muss das wissen, denn er ist Sportredakteur beim rbb und eine Tröte. Da braucht er in gar Weiterlesen …

Der Kaiser sagt dem InfoRadio die Zeit an…

…aber bitte vorproduziert, mailt der Kollege, nachdem er eigentlich schon gute Nacht gewünscht hatte. Es ist Weltmeisterschaft, und sie ist weit weg.  Public Viewing ist out, außer in der Anstalt, da ist ständig Public Viewing – über alle Kanäle, von allem alles, und ein bisschen gar nichts – über niemand. Also bitteschön: Wie immer kommen die besten Ideen? Wenn es Weiterlesen …

WG-Klosettspülkasten um 1900 (1984)

Für Don Alphonso und Herold Binsack In seinem Innern beim Versuch einer Reperatur Endeckte ich den defekten Absperrziylinder. Da ich annahm, die Dichtung sei ersetzbar, Entferne ich das schmutzige grüne Ding, Begann sein Messingblech zu schruppen – Eine Meereslandschaft war hinein graviert. Grundelnde Fische und Krebsgetier unter grüner Patina. Unbeschreiblich war mein Glück vor diesem Handwerk. Fast hundert Jahre lang Weiterlesen …

Ich bin kein trockener Alkoholiker

Ich bin kein trockener Alkoholiker. Ich trinke mein Gläschen am Abend nicht mehr, weil ich den Wein, den ich akzeptieren könnte, nicht mehr beschaffen kann, ohne kriminell zu werden oder zu betteln. Aus Geldmangel, mithin ist dies ein reines Luxusproblem und somit durchaus verwindbar. Bin ich bei guten Freunden eingeladen, die guten Wein haben, trinke ich dennoch mäßig. Wenn ich Weiterlesen …

Broiler Gourmand International (BGI Limited) rät: Kaufen!

Nebelheim an der Rhume, den 20. Mai 2010 Der bekannte Kunstledergeldbörsenguru, Managercroach, Artmitzahn, CEO von Broiler-Gourmand Inetrnational (BGI) und designierte Kandidat der ULIDM (Bedeutung wechelt derzeit stündlich) für die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten von Europa (VSE) István Wasserwüst rät: Zögern Sie nicht! Hoxchern Sie jetzt! Sofort! Aber Dalli! Ich verspreche Ihnen alles! Steingut steigt. Gold fällt! Vergessen sie nicht, wir Weiterlesen …

Krisensicher in Steingut investieren:

Enver Hoxha Sammeltasssenköpfe !!! Gold kann man nicht essen! Darum decken sie sich jetzt sofort ein mit krisensicheren Bürotassen aus solidem, garantiert heimischen Steingut (Keine chinesische Importware! Echt made in Europe!) Garantiert biologisch abbaubar! Liebe Mitbürger! Wir alle machen uns im Moment Sorgen um die Zukunft. Auch ich habe mich immer gefragt: Was tun, wenn der Euro nichts mehr wert Weiterlesen …

“Ich” und Bla

Ich höre im Radio, Irving sagt, er schreibe den letzten Satz zuerst, weil er sonst kein Ziel hätte und sich verwirren würde. Das ist eine Methode, auch wenn ich sie nicht glaube. Aber welchen Grund hätte der Mann uns etwas anderes von seiner Arbeitsweise zu überliefern, als das, von dem er glaubt, es gereiche seinem Bild zum Besten. Der Entwurf, Weiterlesen …

Erwägung zur Dauer des Schmetterlingstraums

„Wir erreichen einen Wendepunkt, an dem der Schaden für den Planeten unumkehrbar ist, wenn wir nicht sofort handeln“. Der Generalsekretär der UNO-Konvention zur biologischen Vielfalt, Ahmed Djoghlaf, bei der Vorstellung des neuen UNO-Umweltberichts, der das von menschlichen Kulturen verursachte dramatische Artensterben anprangert. „Der Ausgang liegt im Eingang; der Eingang – es gibt keinen Eingang, alles ist Ausgang. Hier drinnen ist Weiterlesen …

Ein persönlicher Gedankenaustausch

  Liebe Leserin, lieber Leser! Aus aktuellem Anlass erlaubt sich der AgenturQuerulant! einen kleinen Gedankenaustausch zwischen ihm und seinem Freund P. zu veröffentlichen, der anlässlich der letzten „Graumann“ – Geschichte seinen Fortgang nahm. Die abschließenden Frage darin war, ob es an Graumann läge, dass er seine unmittelbare Umgebung, so wie sie ihm derzeit erscheint, zum Kotzen findet. P. schrieb: Vielleicht Weiterlesen …

Redouté, Napoleon und der Frühling in Berlin

Mon Dieu que tout le monde est gentil Mon Dieu quel sourire à la vie Mon Dieu merci Mon Dieu merci d’être ici Charles Trenet, „Revoir Paris“ „Das ist ja peinlich, so für ein Buch zu schwärmen“, sagte Graumanns Bekannte kürzlich im Vertrauen, als sie zur Teatime unerwartet bei ihm aufkreuzte. Ihre neuste Eroberung nach dem „Far out“, Martin, hatte Weiterlesen …

Desertiere!

für Adré Shepherd Deine Vorgesetzten sagten zu Dir: Da ist ein Krieg, weit weg von zuhaus. Manches ist kalkulierbar, anderes nicht, Das liegt so in der Natur des Krieges. Du siehst ja selbst, was vor sich geht: Jetzt bist Du dort mitten im Horror, Denkst Du immer noch, das ist eben so, Weil man Dir erzählt, das müsse so sein? Weiterlesen …

Legende von der Straßenverkehrsordnung oder Ubodobus Rules

Für R. Z. Als Ubodobu die Welt erschuf, verfasste er, wie alles, in weiser Voraussicht auch die Straßenverkehrsordnung. Dabei lutschte er Veilchenpastillen und sein Gemüt wurde sanft, trotz allem, was er voraus sah. Milliarden Jahre später krachte es an der Ampel Bismarckstraße Ecke Wilmersdorfer. Erst einmal, dann noch einmal. Ein Geräusch von Blechverformung und Knochensplittern. Ubodobu, im Grunde liebte er Weiterlesen …

Matrosen singen es zur Stund’

für Werner Es wiegt mich bodenlose Schwermut nach unfassbarem Grund. Grad zwing’ ich das Ruder, zu wenden mein Segel. Das nur der Sturmwind dort oben im Dunkel, mein Schiff nicht zum Abgrund lenke. Vor dem, du tröstendes Erbarmen, zermalme die strauchelnde Nuss ein klingelndes Eisgebirge. Da frostklirrend ich lebte in kochendem Leibe! Mein heißer Atem, lebendiger Nebel, aus tieferer als Weiterlesen …

Verwienern wie Peter Alexander

für den Herrn Asel oder etwa alles design? eine manisch depressive Jagdgesellschaft- oder auf den trümmern trümmer auftürmen und sich abgefunden haben. weil, ob alter oder neuer bau macht keinen unterschied- wird alles landschaft. ist die real existierende nofuturgesellschaft nicht abgelöst durch neuestes individuelles selbstbewußtsein, sondern einzeln unter turmgeläute im krach alter hoffnungen inflationär besinnlich— verstummt? der absolute kassenschlager. immer Weiterlesen …

Nur ein Bohnenbeet, sonst kracht’s

Ich will mir am Südhang ein Beet mit Bohnen anlegen. Ich weiß, das Unkraut kommt schnell zwischen die Saat. Trotzdem gehe ich morgen hin und grabe den ganzen Tag. Sobald der Mond scheint, kehre ich in die Strohhütte zurück. Ich habe nicht gegraben, um mir Besitz zu verschaffen, Den ich nicht unabdingbar zum täglichen Leben brauche. Die Schippe über der Weiterlesen …

Meine Stachelbeere

für Clemens Der Winter, der neuerlich wieder grimmig gewesen Und lang, sehr lang, bis in den März hinein dauerte, Hat meinem kleinen bescheidenen Stachelbeerstrauch, Von dem ich im letzten Herbst vier Früchte erntete, Trotz all seiner rauhen Fröste nichts anhaben können. Mich haben der Winter und ähnliche Dinge Verhöhnt und beträchtlich zu Boden gebracht. Da hab‘ ich auf das nicht Weiterlesen …

Ach, wissen sie –

für Jandl (obwohl das Blödsinn ist) Da bemüht sich jemand, wer auch immer er sei. Niemals ist er identisch mit einem anderen jemand, der sich ebenfalls bemüht – man will seine Entscheidungen auf ein verlässliches Prinzip bauen. Man trifft eine Entscheidung „a priori“ und baut danach sein System. Es hat mehrere oder gar keine Berührungspunkte. Mit anderen. Aber man setzt Weiterlesen …

Glück

für Simone und Voltaire Bedlam Törichte Ersinnen Ketten Für Toren Ein Irrenhaus Die Welt Wer ist töricht? Der Anspruch auf Glück postuliert? Der meint, erst muss ich glücklich werden? Der „Fressen und Gefressenwerden“ Zu den Gestaltungsprinzipien zählt? Der abzumildern gedenkt, Durch Verfassung und Gesetze? Durch Religion? Der Nimmersatt, der ängstlich frisst, Damit er nicht gefressen werde? Wer ist töricht? Der Weiterlesen …

Können sie mit Fischbesteck essen?

Joachim ist mager und vermeint, die ihn anschauen, möchten sich gern schnell wieder umdrehen, als ob sie fürchteten, Joachim neige zur Epilepsie. Joachim verliert die Nerven bei der nächstbesten Gelegenheit. Gerade setzt er sich in Regensburg an einen Tisch im traditionsreichen Café Rösch, gleich gegenüber dem Hertie- Kaufhaus im Sechzigerjahrestil. Sofort fängt er an zu sinnieren, das macht ihn meistens Weiterlesen …

Graumanns Kellererinnerungen

Ich werde die Nacht abwarten, wenn alles schläft und Abermillionen Geschichten durch die Luft geistern. Krähenträume, Maßlosigkeiten, enorme Korrekturen schwerwiegender unbedeutender Lebensläufe, die wahren Leben und die Leben der Toten, die noch in den Köpfen funken und ihr Recht wollen. Der Schlaf gibt allen Recht. Und die Träume verschaffen sich Einlass, als würde die Operndiva in einem erstklassigen aber überfüllten Restaurant um einen Platz bitten, an dem man sie ungestört ihre Malzeit einnehmen lässt. Man würde sie in der Mitte des Raumes platzieren und einen Paravent um sie herum aufbauen. Damit die zudringliche Masse sich die Speisenfolge der Diva nicht zusammenreimen kann, würde alles, was aufzutragen ist, in verschiedengroßen zierlich schwarz lackierten japanischen Schachteln transportiert. Weiterlesen …

Graumanns Tagebucheintrag März 1999

Vor Beginn des Nato-Krieges – Im Westen nichts Neues Das junge Jahr aber wird nicht gut anfangen. Stündlich warte ich darauf, dass ich die Meldung vom Beginn des Krieges vorlesen muss. Einem Krieg, der mittelfristig noch mehr Krieg, Leid, Terror und Tod zur Folge haben wird, als wir wider alle eigene Erfahrung nicht klug gewordenen Deutschen, uns das jetzt überhaupt Weiterlesen …